1.Präambel und Leitbild
Gib den Kindern Wurzeln,
solange sie noch klein sind.
Werden sie größer,
so gib ihnen Flügel!
(chinesisches Sprichwort)
Unser Leitbild:
Unsere Kindertagesstätte wurde 1971 von Eltern für Familien gegründet, um das KIND in einem kleinen, familiären Rahmen betreuen zu können.
Das Wertvollste in unserer Arbeit ist uns das KIND mit seiner individuellen Persönlichkeit die wir ernst nehmen und ihm Achtung, Respekt und Wertschätzung entgegen bringen.
Wir begleiten, unterstützen und schützen es.
Hierfür ist uns die Zusammenarbeit im pädagogischen Team und mit den Familien von großer Bedeutung.
2.Wer sind wir? Unsere Entstehungsgeschichte
Die Kindertagesstätte Luftballon existiert seit 1971 in Bad Oldesloe. Angefangen hat alles mit einer Elterngruppe auf dem Spielplatz. Der Wunsch, sein Kind nicht in die großen Gruppen der – damals noch sehr reglementierten – Regelkindergärten zu geben, hat zu der Gründung einer Elterninitiative geführt.
Nach mehreren provisorischen Unterkünften erhielt unsere Einrichtung durch das Engagement der Eltern 1982 ein eigenes Haus in der Lübecker Straße 47 c, dessen Grundstück der Stadt gehörte.
Viele Jahre gab es sechs Gruppen, die jeweils an 3 Tagen 3 Stunden und später 4 Stunden betreut wurden (kindergartenähnliche Einrichtung). Der Wunsch nach erweiterten Öffnungszeiten brachte vielfältige Veränderungen, (siehe „Gruppenstruktur“). Seit Sommer 2001 sind wir „Kindergarten“ mit 5-Tages-Betreuung; mittlerweile vom ersten Kindergartenjahr an.
Als 2010 aus baulicher Sicht die alte „Musterungsbaracke“ nicht mehr kindergarten-geeignet war, beschlossen Stadtverwaltung und Politik, einen Gebäudeteil der Klaus-Groth-Schule für uns zu sanieren, in den der Kindergarten im August 2012 einzog. Seitdem betreuen wir zusätzlich 15 Krippenkinder (1 – 3 Jahre).
Die Kindertagesstätte Luftballon ist ein Elternverein und lebt ganz entscheidend von dem, was die Eltern an Engagement und Eigeninitiative mitbringen.
3.Rahmenbedingungen
3.1.Trägerschaft
Die Kindertagesstätte Luftballon e.V. ist ein Elternverein seit 1971 und wird nach derzeit gültigem Kita-Gesetz und Kita-Verordnung (Landesrecht Schleswig-Holstein) betrieben.
Die Organe des Vereins sind:
- Vorstand (bestehend aus 3 Eltern)
- Kaufmännische Leitung
- Mitgliederversammlung
- Beirat
- Päd. Leitung und päd. Team
Vorstandssitzungen finden monatlich statt, Mitgliederversammlungen mindestens 2x jährlich und Beiratssitzungen mindestens 1x jährlich. Darüber hinaus gibt es mindestens 2x jährlich Gruppenelternabende.
Aus der Tatsache, dass die Eltern Träger der Kindertagesstätte sind, ergeben sich Verantwortlichkeiten, die aus der Geschäftsordnung ersichtlich sind.
- Siehe Geschäftsordnung
3.2.Öffnungs- und Schließungszeiten
Unsere Öffnungszeiten sind:
Montag – Freitag 7.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Schließzeiten:
1 Woche in den Weihnachtsferien
1 Woche in den Osterferien
3 Wochen in den Sommerferien
3.3.Lage der Kindertagesstätte
Das Kindertagesstätten-Gebäude ist ein grundsanierter Gebäudeteil der Klaus-Groth-Schule, gelegen in einem eingewachsenen Wohngebiet. Die Nähe zur Schule ermöglicht eine intensive Schulvorbereitung und eine enge Zusammenarbeit mit den Lehrern.
Die Räume sind großzügig, hell und freundlich, es gibt große Gruppenräume, einen großen Bewegungsraum, einen Kreativraum.
Gleichzeitig liegt das Gebäude zentral, so dass spontane Ausflüge zu unterschiedlichen Institutionen sowie ins Grüne möglich sind.
Das Außengelände direkt an der Kindertagesstätte steht den Krippenkindern zur Verfügung. Auf der Grünfläche hinter der Turnhalle der Schule ist ein im Beteiligungsverfahren mit Familien und Kindern neu angelegter Spielplatz für den Elementarbereich entstanden.
3.4.Personal
Folgendes pädagogisches Personal ist in unserer Kita angestellt:
ErzieherInnen mit Leitungsfunktion
ErzieherInnen mit Zusatzqualifikation zur Elternberaterin, Naturpädagogin, Fachkraft für Frühkindpädagogik, Sprachfachkraft, Fachberatung
Sozialpädagogische Assistentinnen
„Springerkraft“
Weitere MitarbeiterInnen sind:
- eine kaufmännische Leitung
- eine Küchenhilfe
3.5.Gruppenstruktur
Die Kindertagesstätte umfasst drei Gruppen mit insgesamt 45 Kinder, davon sind max. 15 Kinder unter 3 Jahre.
Regelgruppe: 20 Kinder 3 – 6 Jahre
Familiengruppe: 15 Kinder 2 – 6 Jahre
Krippengruppe: 10 Kinder 1 – 3 Jahre
Jede Gruppe arbeitet gruppenbezogen. Die Kinder haben im Tagesablauf unterschiedliche Möglichkeiten, mit Kindern anderer Gruppen ins Spiel zu kommen.
3.6. Aufnahme neuer Kinder
Eine Platzauswahl entsprechend des Elternwunsches wird von diesen durch einen Eintrag im Kita-Portal Schleswig-Holstein (www.kitaportal-sh.de) vorgenommen.
Ab Februar werden von Seiten der Kitaleitung für die neue Belegung ab August Zusagen nach der durch die Eltern vorgenommenen Priorisierung und der von der Stadt Bad Oldesloe vorgegebenen Auswahlkriterien mitgeteilt.
Nach § 3 Abs. 4 des Finanzierungsvertrages mit der Stadt Bad Oldesloe gelten für die Vergabe folgende Auswahlkriterien in der nachfolgenden Rangfolge:
- Krippen- und Geschwisterkinder mit Hauptwohnsitz in Bad Oldesloe,
- Kinder auf Anraten des Jugendamtes mit Hauptwohnsitz in Bad Oldesloe,
- Kinder, die sich ein Jahr vor der Einschulung befinden mit Hauptwohnsitz in Bad Oldesloe,
- Aufnahme von Kindern in der Reihenfolge Elternpriorität unter Berücksichtigung der Gruppenhomogenität mit Hauptwohnsitz in Bad Oldesloe
- Aufnahme von Kindern in der Reihenfolge Elternpriorität und entsprechend der konfessionellen, weltanschaulichen oder ethnischen Gesinnung
- Aufnahme von Kindern nach Elternpriorität mit Hauptwohnsitz außerhalb von Bad Oldesloe.
Die Auswahlkriterien sind öffentlich zugänglich gemacht. Die Vergabe beginnt jeweils am 01.02. eines Jahres für das nächste Kindergartenjahr. Werden bis zum 31.03. nicht alle Kitaplätze einer Einrichtung an Kinder mit Hauptwohnsitz in Bad Oldesloe vergeben, darf der Träger nach vorheriger schriftlicher Zustimmung der Stadt auswärtige Kinder aufnehmen. Die Auswahlkriterien a. bis f. gelten nicht für Kinder mit Behinderungen. Über die Aufnahme dieser Kinder entscheidet der Träger.
Generell ist grundsätzlich vor Aufnahme von auswärtigen Kindern, die schriftliche Zustimmung der Stadt Bad Oldesloe einzuholen. Dies gilt auch für auswärtige Geschwisterkinder.
Dies gilt für die Neuaufnahme auswärtiger Kinder und auswärtiger Geschwisterkinder.
Gemäß § 18 Absatz 5 Satz 4 des KiTaG darf der Einrichtungsträger jedoch aus dem Grund des Wegzugs des Kindes aus der Standortgemeinde das Betreuungsverhältnis nicht beenden oder die Verlängerung der Betreuung in der Einrichtung ablehnen.
Dies trifft aus Sicht der Stadt Bad Oldesloe auch auf auswärtige Kinder, die bereits in den Kindertageseinrichtungen betreut werden, zu. Somit können bereits betreute auswärtige Krippenkinder in den Elementarbereich der Einrichtung wechseln.
4.Unser Bild vom Kind
Nach unserer Überzeugung kommen die Kinder mit ihrer ganz eigenen Persönlichkeit und den sich daraus ergebenden Stärken, Schwächen und Wünschen zu uns. Sie haben ihr eigenes Tempo sich zu entwickeln und spüren oft selbst, was sie dazu benötigen. Wir trauen Kindern etwas zu, nehmen sie ernst und begegnen ihnen mit Achtung, Respekt und Wertschätzung.
Wir versuchen, die Welt mit Kinderaugen zu sehen und erkennen, dass sie anders empfinden und denken und andere Bedürfnisse haben als wir. Unsere Aufgabe ist es, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen.
Wir gehen davon aus, dass selbstständiges Handeln die Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung ist. Unsere Angebote gestalten wir derart, dass die Kinder sich ausprobieren, experimentieren und ihrem Entwicklungsstand entsprechend entfalten können.
Die ihrem Alter angemessene Beteiligung der Kinder an sie betreffenden Entscheidungen im täglichen Miteinander ist in unserer Kita ein sich ständig fort- und weiterentwickelnder pädagogischer Prozess, der im Rahmen der Kinderrechte für uns verpflichtend ist.
[dieses Schaubild wird ergänzt um die Begriffe „Sprache“ und „Partizipation“]
4.1. Ziele
Wir begleiten die Kinder in ihren alltäglichen Lebenssituationen. Dabei unterstützen wir sie in der Entwicklung der Ich-Kompetenz, Sozialkompetenz und des Wertebewusstseins.
Das bedeutet z.B.:
- Stärkung des Selbstvertrauens
- Aufbau von Toleranz
- Selbstbestimmung
- Vermittlung von Werten u. Normen
- Sicherheit und Verlässlichkeit durch Regeln u. Grenzen
- Erfahrung mit dem eigenen Körper
- Förderung d. Kreativität
- Entwicklung sprachlicher Kompetenzen
- Wahrnehmung / Formulierung eigener Bedürfnisse
- erleben und begreifen von Natur
- Sozialverhalten
- Konfliktfähigkeit/Problemlösung
- mitfühlendes Handeln
- Miteinander-Teilen
Besondere Ziele im Krippenbereich sind:
- erste Kontakte außerhalb des Elternhauses
- Aufbau von Vertrauen zu anderen Bindungspersonen
- Kontakt zu anderen Kindern und Aufbau von Freundschaften
- ganzheitliche Wahrnehmung mit allen Sinnen
- Selbständigkeit
- eine gute Eingewöhnung in enger Kooperation mit den Eltern
4.2. Kinder lieben Rituale und Traditionen – wir auch
Wiederkehrende Tagesabläufe und Feste sind gelebte Traditionen. Sie strukturieren den Tag und den jahreszeitlichen Ablauf.
Neben den großen Festen im Jahreskreis wie Geburtstag der Kinder, Weihnachten, Ostern und Fasching haben auch die KITA-eigenen Aktivitäten (z.B. Sommerfest, Laternenfest, Basare, Morgenkreis, Schlaffest, gemeinsames Essen, besondere Frühstücksformen, … ) einen hohen Stellenwert. Bei diesen vielseitigen Aktivitäten ergeben sich immer wieder unzählige Sprachanlässe (siehe Anhang 3)
5. Pädagogischer Ansatz
Situationsorientierter Ansatz, freies Spiel, Grundsätze des freien Spiels, Spielzeit ist Lernzeit
Unsere pädagogische Arbeit richtet sich nach dem situationsorientierten Ansatz (Armin Krenz). Er stütz sich auf Annahmen der Bindungs-, Bildungs- und Hirnforschung sowie der Entwicklungspsychologie. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz von Kindern auf- und auszubauen um bei ihnen möglichst viele Ressourcen zu wecken und eine Entwicklung in allen Entwicklungsfeldern möglich zu machen. Dies bedeutet, das Selbstbewusstsein der Kinder, ihre Autonomie und ihr soziales Verhalten auf der Grundlage eines werteorientierten Verhaltens zu aktivieren und gemeinsam mit ihnen weiterzuentwickeln. Hierfür sehen wir eine bewusste alltagsintegrierte sprachliche Bildung als Schlüssel.
Dies ist die Grundlage eines humanistischen Weltbildes und vermittelt christliche Werte wie Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft. Diese Werte werden praktisch in die Arbeit eingeflochten, ohne dass Kirche oder Religion eine Rolle spielt.
Die Bedürfnisse, Interessen und Erfahrungen der Kinder stehen im Mittelpunkt. Sie werden zu Themen unserer Arbeit.
Dabei ist uns wichtig:
- Wie und was spielt das Kind?
- Wovon erzählt es?
- Wie und was gestaltet es?
- Wie bewegt/ verhält es sich in der Gruppe?
- Was berichten die Eltern von ihrem Kind?
Aus den Themen der Kinder entwickeln wir gemeinsam mit ihnen Projekte, die immer wieder genügend Freiraum für die Ideen und Bedürfnisse der Kinder bieten und möglichst viele Sprachanregungen beinhalten.
Der Tagesablauf ist nicht starr. Er ist durch Freispiel und geleitete Gruppenzeiten strukturiert und orientiert sich situationsbezogen an den Bedürfnissen der Kinder. Der Kita-Alltag wird von den Erzieher/innen pädagogisch gestaltet und auf Ziele hin begleitet.
Der situationsorientierte Ansatz erfordert von den pädagogischen Mitarbeiter/innen eine differenzierte Beobachtung der Kinder. Diese werden schriftlich festgehalten und im Team besprochen. Sie bilden auch die Grundlage für Entwicklungsgespräche.
Die drei Grundpfeiler dieser päd. Arbeit sind Flexibilität, Planung sowie Reflexion.
Der situationsorientierte Ansatz hebt den demokratischen Erziehungsstil in den Mittelpunkt, in dem Partizipation (Beteiligung der Kinder) großgeschrieben wird.
5.1.Spielzeit ist Lernzeit:
Das Spiel ist von entscheidender Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. In ihm entwickeln sich viele personale und schulische Fähigkeiten.
Daher hat das freie Spiel in unserer KITA einen hohen Stellenwert.
Mit viel Zeit, Platz und ansprechenden Materialien bekommen die Kinder die Möglichkeit im Spiel z.B.
- durch Rollenspiele Erlebnisse nachzuspielen
- durch Ausprobieren und eigenes Handeln Zusammenhänge zu erfahren und zu begreifen
- sich selbst zu entdecken
- Freundschaften zu schließen
- Gemeinschaft zu spüren
- Phantasie auszuleben
- zu experimentieren und zu gestalten
- nach dem „Warum“ und dem „ Wie“ zu fragen
- kleine Forscher zu sein
- zu toben, tanzen, rennen, springen, fangen, singen, klettern
- eigene Grenzen auszutesten
- die Welt, die sie umgibt, weiter kennenzulernen und zu durchdringen
- gemeinsam zu spielen
- Geschichten nachzuerzählen, miteinander zu kommunizieren
So können sich die Kinder mit einem gesunden Selbstvertrauen neuen Situationen auf ihrem weiteren Lebensweg stellen.
5.2.Schwerpunkte unserer Arbeit
Bewegung (Psychomotorik ), Kinder-Klang-Zeit, Wald-Tage, sprachliche Bildung
Kinder erwerben ihre Bildung im Selbstbildungsprozess, sie erforschen ihre Umwelt sprechend, handelnd, fühlend und denkend gemeinsam mit anderen Kindern. Neugier, Begeisterung, Wiederholung und Aktivität sind hierbei die vorherrschenden motivierenden „Motoren“.
a) Spiel und Bewegung
Kinder brauchen eine bewegte Kindheit. Sie brauchen ausreichend Freiraum, um vielfältige Primärerfahrungen zu sammeln. Ihre gesunde ganzheitliche Entwicklung hängt auch davon ab, welche Körpererfahrung sie machen. Die Entdeckung der eigenen Kräfte und Fähigkeiten sowie der Umgang mit Materialien und Situationen aller Art sind notwendige Voraussetzungen für eine gesunde psychische und physische Entwicklung von Kindern.
Durch gemeinsam mit den Kindern entwickelte Angebote, die unterschiedliche Herausforderungen enthalten, haben die Kinder die Möglichkeit, voneinander zu lernen und sich so in ihrem eigenen Tempo weiter zu entwickeln.
Über Bewegung und Spiel wird ein soziales Handeln der Kinder gefördert, denn Bewegung ist das ursprünglichste Kommunikationsmittel der Kinder.
Der Bewegungsraum mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, Materialien und Aufbauten ist immer wieder – auch im Freispiel – ein wichtiger, von den Kindern fantasievoll genutzter Erlebnis- und Erfahrungsspielraum.
b) Spiel und Musik (KinderKlangZeit)
Kinder brauchen Musik, Spiel und Tanz. Weckt Musik das Interesse und die Freude des Kindes, so ist dies nicht nur ein beflügelndes, sondern bereits immer auch ein erziehendes, also ein prägendes, förderndes und bildendes Geschehen. Durch Musik wird eine Vielzahl basaler Erfahrungen gemacht:
- Gesungene und gesprochene Sprache öffnet und erweitert die Ausdrucksmöglichkeit des Kindes. Der Gebrauch der eigenen Stimme erzeugt ein Glücksgefühl dem noch lange nachgespürt werden kann.
- Vielfältige Höreindrücke lassen die Vielfalt und Schönheit der vielen Kulturen dieser Welt und die umfangreichen Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks erahnen.
- Tanz und Bewegung geben Orientierung im Raum und in der Gruppe und bringen erfüllende soziale Erlebnisse mit sich. Sie ermöglichen eine ganz eigene Form des sprachlichen Ausdrucks.
- Taktile Eindrücke und motorische Herausforderungen tun sich auf beim Erzeugen von Rhythmus und Klang. Ein Rhythmusgefühl unterstützt in erheblichem Maße den Sprachbildungsprozess.
Neben vielfältigen Fertigkeiten, Lebensfreude, Selbstvertrauen, Widerstandsfähigkeit, Spracherwerb und unzähligen Verbindungen zwischen den verschiedenen Hirnzentren stärkt Musik so das Wir-Gefühl und ist Inklusion im eigentlichen Sinne.
c) Spiel und Wald
Einen Vormittag mit dem freien und selbstbestimmten Spiel im unstrukturierten Umfeld eines Waldes zu verbringen, hilft dem Kind Kompetenzen für sein Leben auszubilden.
Naturerfahrungen jeglicher Art, eine frei gestaltete und selbstbestimmte Erforschung der Umwelt und das Gefühl von Freiheit ermöglichen ihm, zu sich selbst zu finden.
Mit seinen unbegrenzten Spiel-, Entdeckungs- und Experimentiermöglichkeiten bietet der Wald dem Kind die Herausforderungen, nach denen es sucht und ermöglicht ihm ein Spielen in der „Kribbelzone“ zwischen Risiko und Sicherheit, Freiheit und Grenzen, Autonomie und Geborgenheit.
Das Kind erlebt sich in seinem Tun als selbstwirksam, es macht Erfahrungen in den Bereichen der fundamentalen Lebenskompetenzen Kreativität, Motorik, sprachlicher Bildung, Sozialverhalten, Empathie und Resilienz.
Hierbei wird der Wald mit seiner ausgleichenden Wirkung zu einem ganz besonderen inklusiven Bildungsort, in dem das Kind von Neugier und Begeisterung geleitet und ohne Zeitdruck seine „Welt“ entdecken und durchdringen kann.
d) Spiel und Sprache
Jedes Spiel des Kindes ist untrennbar mit Spracherwerb und Sprachbildung verbunden. Ob verbal oder non-verbal – zu jeder Zeit teilt es sich mit und erweitert unermüdlich seine sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten. Unsere Aufgabe ist es, das Kind hierbei als Sprachvorbild und mit Hilfe zahlreicher unterschiedlicher Methoden zu unterstützen und zu begleiten. Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache benötigen eine aufmerksame Unterstützung und Begleitung beim Erwerb der deutschen Sprache und viel Zeit zum Spielen mit anderen Kindern, denn Spielzeit ist Lernzeit. (siehe auch Anhang3)
6.WIR – das Team
Wir Erwachsene sind Beobachter und Begleiter, die sich geduldig im Hintergrund halten, auf die Wünsche der Kinder reagieren und die Umwelt materiell wie sozial gemäß den Bedürfnissen der Kinder gestalten. Das Kind wird nicht gebildet, sondern bildet sich selbst. Es gibt Zeitfenster, innerhalb derer sich bestimmte Fähigkeiten ausbilden; das Kind wird diese – auch ohne Anleitung – nutzen oder sich Unterstützung holen.
Wir sind uns als pädagogischer Begleitung der Kinder unserer Verantwortung als (Sprach-) Vorbild jederzeit bewusst.
Die Arbeit innerhalb unseres Teams ist geprägt von Freude an der Individualität der Kinder und dem Respekt vor ihrer Eigenständigkeit; von Respekt und Toleranz im Team, mit den Kindern und Eltern und dem Bestreben, gemeinsam die Kinder stark zu machen.
Der intensive Umgang mit den Kindern bereichert unsere Arbeit und ist für uns alle immer wieder die wichtigste Motivation.
Verschiedenheit und Vielfalt in den Arbeitsschwerpunkten machen den Wert unseres Teams aus und ermöglichen es uns, unsere eigenen Potentiale auszubauen und zu entwickeln.
Wir sehen Konflikte, die sich aus der Arbeit ergeben als Herausforderung und Chance an. Im Team suchen wir verantwortungsvoll nach Lösungsmöglichkeiten, die von allen getragen werden können und die deshalb zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen.
Wir als pädagogische Fachkräfte sind in unserem Handeln für die Kinder transparent und geben ihnen dadurch Sicherheit.
Die Qualität unserer Kindertageseinrichtung wird durch Informationseinheiten, Fortbildungen und Teamtage zu den Themen aller Bildungsbereiche sowie zu den drei Säulen des Landesprogramms „Sprach-KiTa“ gesichert und weiterentwickelt (siehe Anhang 3)
7.Elternarbeit
Eltern sind der bedeutsamste Teil der Lebenswirklichkeit der Kinder. Für eine sinnvolle pädagogische Arbeit halten wir eine enge Zusammenarbeit für besonders wichtig.
Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern sehen wir als familienunterstützende Aufgabe und auch als Hilfestellung bei Problemen. Im Sinne einer Erziehungspartnerschaft ist es uns ein Anliegen, gemeinsame Überlegungen anzustellen und einvernehmliche Absprachen zum Wohle des Kindes zu finden.
Was können Eltern von uns erwarten:
- Intensive Einzelgespräche auf Wunsch der Eltern oder der Erzieherinnen
- Elternabende in der Gruppe
- Themenbezogene Elternabende mit Referenten bei Bedarf
- Elternprogramm „Schatzsuche“ (mind. 1x/Jahr)
- Beiratssitzungen und Mitgliederversammlungen
- Entwicklungsgespräche mindestens 1x jährlich
- Ständiger Informationsfluss, z.B. über Organisatorisches (Ausflüge, Feiern, ….)
- Elternberatung – auf persönlichen Wunsch der Eltern kostenfreie Beratung durch eine qualifizierte Elternberaterin zu Erziehungsfragen und im Erziehungsprozess auftauchende Sorgen, Unsicherheiten und Konflikten.
- Fortlaufende Informationen und Anregungen zur Umsetzung der drei Säulen des Landesprogramms „Sprach Kita“ (siehe Anhang 3)
Die Eltern haben sich durch die Anmeldung ihres Kindes in unserer Kindertagesstätte bewusst für die aktive Mitgestaltung unserer Einrichtung entschieden.
Wir erwarten von den Eltern:
- den Kindergartenalltag interessiert zu begleiten
- Informationen zum Kind, sofern diese für unsere Arbeit relevant sind
- Teilnahme an und Mitgestaltung von Elternabenden sowie Mitgliederversammlungen
- die Bereitschaft, sich entsprechend der individuellen Fähigkeiten einzubringen
- gemeinsame Vorbereitung und Durchführung von Festen
- verlässliche Vorstandsarbeit
- gelebte Elterngemeinschaft und Solidarität mit dem Team
- Begleitung und Unterstützung der Erzieherinnen bei Ausflügen
- Unterstützung bei Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten
Zu verschiedenen Anlässen bildet sich aus der Elternschaft ein Festausschuss, der Form und Inhalte festlegt, die dann gemeinsam von Eltern, Erzieherinnen und Kindern umgesetzt werden.
8.Inklusion
In unsere Arbeit ist die intensive Betreuung und Begleitung von Kindern mit besonderem Förderbedarf eingebunden. In einem solchen Fall ist die Betreuung durch Fachpersonal im Rahmen von „Einzelintegrations-Maßnahmen“ und „Frühförderung“ möglich.
Hierbei ist das Ziel, das Kind in seinen jeweiligen Bedürfnissen und gemäß seinem eigenen Tempo in seiner Entwicklung im KITA-Alltag zu begleiten und zu unterstützen. Dies geschieht mit Hilfe von heilpädagogischen Angeboten in allen Wahrnehmungs- und Sinnesbereichen.
Diese Arbeit unterstützt zusätzlich die intensive und qualifizierte Beobachtung aller Kinder.
8.1. Partizipation
In Zusammenarbeit mit Eltern und Kindern entwickelt unser Team fortlaufend Möglichkeiten der Teilhabe an Entscheidungsprozessen für alle Beteiligten unserer Kita, besonders für unsere Kinder. Grundlage hierfür ist die UN-Kinderrechtskonvention und das demokratische Verständnis unseres Elternvereins.
Die Teilhabe der KiTa-Kinder an Entscheidungsprozessen orientiert sich an folgenden pädagogischen Grundüberlegungen:
- gesundheitlicher und körperlicher Fürsorge/Kindeswohl/Sicherheit
- Selbsteinschätzung, Selbständigkeit und Selbstwirksamkeit im Rahmen des individuellen Entwicklungsstand eines Kindes
Die Umsetzung der Teilhabe wird im Austausch zwischen pädagogischen Fachkräften, Eltern und Kindern jährlich evaluiert.
8.1.1. Selbst bestimmtes Kleiden
Damit sich Kinder frei und ungezwungen ihrem spielerischen Tun widmen können, ist passende, zweckmäßige und der Jahreszeit angemessene Kleidung für sie von unmittelbarer Bedeutung. Daraus ergibt sich naturgemäß ein Selbst- bzw. Mitentscheidungsrecht der Kinder bezgl. ihrer Kleidung.
Grundsätzlich gilt für unsere KiTa: Jedes Kind hat das Recht, seine Kleidung und sein Schuhwerk im alltäglichen und spielerischen Tun schmutzig machen zu dürfen.
Unsere pädagogischen Fachkräfte begleiten die Entscheidungen der Kinder bezgl. ihrer Kleidung und bieten Hilfe und Unterstützung an. Sie treten mit den Kindern in einen Dialog, erklären die Umstände, spiegeln ihr eigenes Empfinden wider und suchen gemeinsam nach einer Lösung.
Auf dem Außengelände bemühen sie sich, im Blick zu behalten, wie es den Kindern mit ihrer Entscheidung geht.
8.1.1.a) Selbst bestimmtes Kleiden im U3-Bereich (Krippe)
Die Kinder im U3-Bereich haben das Recht mit zu entscheiden, wie sie sich in den Innenräumen der Kita kleiden. Eltern und Kinder legen mit der häuslichen Kleiderauswahl die Grundlage für das Tagesbefinden des Kindes.
Je nach Alter und individueller Entwicklung ergibt sich der Grad der kindlichen Mitentscheidung. Die pädagogischen Fachkräfte achten hierbei auf die verbalen und non-verbalen Signale des Kindes.
Kinder werden umgezogen, wenn sie nass oder kalt geworden sind.
Kinder können entscheiden, ob sie Hausschuhe oder Rutschesocken anziehen bzw. barfuß gehen möchten, bei entsprechender Witterungsvoraussetzung auch, ob sie im Außenbereich barfuß gehen möchten (Sommer), ob sie Handschuhe anziehen möchten oder nicht, ob sie (entsprechend einer warmen Witterung) die Jacke öffnen oder ausziehen möchten.
Unumstößlich gilt: Sonnenhut oder Mütze sind zu tragen, Matschhose bei nassem Wetter ebenso, Windel und Unterhose bleiben immer angezogen.
Selber mit der eigenen Kleidung umgehen zu können schafft Erfolgserlebnisse (auch, wenn dann mal etwas verkehrt herum angezogen ist…). Damit das Kind sich frei in seinem Tun und in seiner Bewegung fühlen kann, muss die Kleidung passgenau, bequem und leicht zu händeln sein. Dabei sind Gürtel, Hosenträger, viele Knöpfe und Latzhosen hinderlich.
Der selbständige und selbstwirksame Umgang mit der eigenen Kleidung bereitet die Kinder auf den Elementarbereich vor.
Kleidung ist ein Mittel zum Ausdruck von Individualität und Stimmungen. Sie ist Schutz und Hülle, vermittelt Sicherheit und Halt und unterstützt die Entwicklung der Sinneswahrnehmungen (z.B. Temperaturempfinden). So ist sie wesentlich mit für das Wohlbefinden des Kindes verantwortlich. Daher sollte es dem Kind möglich sein, bei mangelndem Wohlgefühl Kleidung auszutauschen (mit Hilfe von Wechselkleidung im persönlichen Fach).
8.1.1.b) Selbst bestimmtes Kleiden im Elementarbereich (Ü3)
Die Kinder im Elementarbereich haben das Recht selbst zu entscheiden, wie sie sich in den Innenräumen der KiTa kleiden und sie haben das Recht mit zu entscheiden, wie sie sich im Außengelände der Kita kleiden.
Die Mitentscheidungsrechte der Kinder sind gebunden an
- die Witterung
- die individuelle Gesundheitslage.
Die Mitbestimmungsrechte der Kinder auf dem Außengelände beziehen sich auf:
→ Schuhwerk:
Gut passendes Schuhwerk unterstützt die Fortbewegung. Neben Gummistiefel ist es sinnvoll, ein weiteres Paar Halbschuhe/Stiefel zur Verfügung zu stellen, auf die bei trockener Witterung zugegriffen werden kann.
Barfuß-Laufen trainiert die Fußmuskulatur und schult die Sinneswahrnehmung. Daher unterstützen wir die Kinder in ihrem Wunsch, bei angemessener Witterung und unbedenklichem Gelände barfuß zu laufen.
→ Matschhose:
Matschhosen schützen vor Nässe und Schmutz, befördern jedoch das Schwitzen und bilden eine potentielle Gefahrenquelle/Behinderung beim Klettern und Spielen.
Unsere Kinder können mit entscheiden, ob sie eine Matschhose tragen möchten oder nicht. Voraussetzung ist eine angemessene Witterung (z.B. kein strömender Regen).
Die pädagogischen Fachkräfte machen die Kinder darauf aufmerksam, dass das Matschen evtl. (an kalten/nassen Tagen) nicht möglich ist, wenn sie keine entsprechende Wechselkleidung dabei haben und auch keine Matschhose anziehen möchten.
→ Jacke:
Unsere Kinder können bei entsprechender Witterung (ab warmem Frühlingswetter) selbst entscheiden, ob sie eine Jacke tragen möchten oder nicht. Die Voraussetzung ist, dass sie sich, begleitet von der pädagogischen Fachkraft, mit der Außentemperatur und dem eigenen Temperaturempfinden auseinandersetzen.
→ Mütze/Schal/Handschuhe:
Grundsätzlich gilt: Bei Sonneneinstrahlung ist eine entsprechende Kopfbedeckung (Sonnenhut) Pflicht! Gleiches gilt in der kalten Jahreszeit für eine warme Kopfbedeckung (Mütze).
Das Tragen von Handschuhen ist den Kindern freigestellt.
Ein Schal sollte das Kind nicht in seiner Bewegungsfreiheit einschränken. Daher sind ein kurzer Schal, ein Schalkragen/Halswärmer oder ein Halstuch angemessen.Je nach Temperaturempfinden und Witterung kann das Kind mit der pädagogischen Fachkraft die Handhabung des Schals besprechen.
Ausführungseckpfeiler:
- Für Kinder, die gesundheitlich beeinträchtigt sind durch Infekte o.a. Krankheiten, gilt das Selbst- bzw. Mitentscheidungsrecht bzgl. ihrer Kleidung auf dem Außengelände eingeschränkt.
- Individuell ausreichende Wechselkleidung muss für jedes Kind an der Garderobe des Kindes vorhanden sein.
8.1.2. Partizipation beim Essen in der KiTa
Die Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen) werden in der KiTa Luftballon gruppenintern gemeinsam eingenommen.
Die Kinder bringen sich ihr Frühstück von zu Hause mit in die Kita.
Auf einem Elternabend zu Beginn des KiTa-Jahres werden die Eltern gebeten, die Brotdose ihres Kindes im Sinne eines „gesunden Frühstücks“ zu befüllen.
Die Kinder entscheiden selbst, was und wieviel sie von ihrem mitgebrachten Frühstück essen möchten.
Empfinden Kinder im Elementarbereich außerhalb der Essenszeiten Hunger, können sie sich nach Absprache mit einer pädagogischen Fachkraft aus ihrer Brotdose bedienen bzw. bekommen sie Obst angeboten. Als Getränk steht zu jeder Zeit Wasser in Krügen zur Selbstbedienung bereit.
Das Mittagessen der KiTa Luftballon wird von einem externen Caterer bereits fertig gegart und heiß zum Verzehr in Warmhaltebehältern angeliefert und durch die pädagogischen Fachkräfte an die Kinder ausgeteilt. Es besteht aus einem warmen Gericht sowie Rohkost oder Obst. 2x/Woche ist zudem ein Nachtisch enthalten (in der Krippe gibt es keine süßen Nachspeisen wie z. B. Pudding).
„In den Leitlinien zum Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen des Landes Schleswig-Holstein (2012)geht es […] darum, jedes Kind im Sinne der Ko-Konstruktion darin zu unterstützen, eigene Erfahrungen zu machen, statt es zu bevormunden und ihm zu sagen, was gut und richtig ist. Kinder im Kita-Alter können die Verantwortung für ihre Essentscheidungen durchaus selber tragen. “ (aus: „Lecker essen – gut ernähren, Qualität in der KiTa-Verpflegung“, S. 25, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie u. Senioren des Landes S-H). In diesem Sinne wird in unserer Kita kein Kind zum Essen genötigt oder gedrängt. Es wird zum Probieren angeregt und motiviert. Die Entscheidung liegt beim Kind.An folgenden Prozessen rund um die Mahlzeiten partizipieren die KiTa-Kinder (entsprechend ihres Entwicklungsstandes):
- Auswahl des Menues im Rahmen des Angebotes des Caterers
- Tischdekoration
- Vor- und Nachbereitung der Mahlzeiten: Aufdecken (Teller, alle Arten Besteck, Becher), Auf- und Abtragen des Essens in Behältern, eigenständige Mülltrennung, Reinigung der Tische
- Die Kinder wählen ihres Platz am Tisch selbst bzw. haben gemeinsam eine Tischordnung vereinbart.
- Die Kinder entscheiden, ob und was sie essen möchten und wieviel. Dies füllen sie sich selbständig auf ihre Teller.
- Auch in der Krippe füllen sich die Kinder ihre Mahlzeit aus kleinen, wenig gefüllten Glasschalen selbst auf den Teller und gießen sich ihr Getränk aus kleinen, wenig gefüllten Kannen ein. Hierbei werden sie eng von einer PF begleitet.
- Es gibt gruppenspezifisch gemeinsam vereinbarte Tischregeln (siehe „Gruppenkonzept Mittagessen“)
- Ein Foto-Speiseplan, der es den Kindern ermöglichen soll, sich selbst über das Tagesmenue zu informieren, ist in Arbeit.
Die päd. Fachkräfte nehmen ihre Mahlzeiten gemeinsam mit den Kindern ein und wirken so bei allen Prozessen rund um das Essen als Vorbild.
Einmal im Jahr werden alle pädagogischen Fachkräfte gemäß §43 Infektionsschutzgesetz geschult. Die Lebensmittelinformationsverordnung wird eingehalten.
8.1.3. Wickeln in der KiTa
Das Wickeln eines Kindes ist eine sehr intime Situation. Sie wird ausschließlich von der gewählten Bezugsperson des Kindes und auf Wunsch des Kindes durchgeführt. Die pädagogischen Fachkräfte bemühen sich um eine geschützte und angenehme Atmosphäre und begleiten den Prozess des Wickelns sprachlich und in Interaktion mit dem Kind.
Entsprechend seines Entwicklungsstandes wird das Kind am Wickelprozess beteiligt:
- „Besteigen“ des Wickeltisches
- An- und Ausziehen
Im Rahmen der Sauberkeitserziehung werden die Kinder gemäß ihres Entwicklungsstandes in den Prozess mit einbezogen:
- Sie entscheiden, ob und wann sie auf die Toilette/das Töpfchen gehen.
- Sie ziehen sich selbst an und aus.
- Bei Bedarf unterstützen die pädagogischen Fachkräfte den Prozess sowie die anschließende Körperhygiene.
8.1.4. Schlafen in der KiTa
Die Schlafenszeit in unserer Krippe beträgt in der Regel 2 Stunden, richtet sich jedoch nach dem individuellen Schlafbedürfnis der Kinder.
Im Schlafraum hat jedes Kind seinen festen Schlafplatz, der individuell hergerichtet ist (Decke, Schnuller, Kuscheltier…).
Die pädagogischen Fachkräfte beobachten die Kinder intensiv, um gut auf die individuellen Bedürfnisse und Einschlafrituale eingehen zu können.
Die Einschlafzeit liegt bei 20 Minuten. Während dieser Zeit begleitet mindestens eine pädagogische Fachkraft permanent den Prozess.
Kinder, die während dieser Zeit nicht einschlafen, begleiten die päd. Fachkraft aus dem Raum und können sich im Gruppenraum individuell beschäftigen.
Schlafen ist ein menschliches Grundbedürfnis, daher werden Kinder durch die pädagogische Fachkraft weder wach gehalten, zum Schlafen gezwungen noch aufgeweckt.
Im Elementarbereich gibt es keine festen Schlafenszeiten. Kinder, die sich im Übergang von der Krippe in den Elementarbereich befinden, haben die Möglichkeit, nach dem Mittagessen während einer allgemeinen Ruhephase in der „Kuschelecke“ oder auf der Hochebene des Gruppenraumes zu schlafen oder zu dösen.
9.Übergänge
Übergänge im Leben der Kinder haben eine große Bedeutung für die ganze Familie und sind oftmals mit Sorgen, Unsicherheiten und vielen Fragen verbunden.
Daher legen wir in unserer KiTa Luftballon Wert auf eine sichere und positive enge pädagogische Begleitung unserer Familien in Zeiten des Übergangs:
- Das Eingewöhnungskonzept unserer Krippe basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit den Familien und achtet darauf, dass es sowohl den Kindern als auch den Eltern in dieser Phase gut geht.
- Der Übergang unserer Krippenkinder in den Elementarbereich wird sehr eng und individuell und mit viel Vorlaufzeit von unseren pädagogischen Fachkräften begleitet und den Eltern in vielen Gesprächen transparent gemacht (“Schnuppertage” in der neuen Gruppe, Besuch von KiTa-Kindern der neuen Gruppe in der Krippe, Patenschaften von KiTa-Kindern für Krippenkinder…)
- Die Verbindungslehrerin KiTa-Schule besucht unsere Kita 1/2 Jahr vor der Einschulung, um die neuen Schulkinder kennenzulernen und mit ihnen über die Schule zu sprechen. So kann sie sich ein Bild machen, welche Kinder evtl. baldmöglichst eine besondere Unterstützung für einen gelingenden Schuleintritt benötigen.
- Im Rahmen des Programmes “Anschwung – für frühe Chancen” wählen KiTa und Schule dann gemeinsam Kinder aus, die eine besondere Unterstützung für den Übergang in die Schule benötigen. Diese Kinder lernen die Schul- und Lernsituation und auch die Lehrer schon ½ Jahr vor der Einschulung in kleinen spielerischen Einheiten vor Ort kennen.
- In unserer KiTa sorgen die pädagogischen Fachkräfte für eine gute Unterstützung und Begleitung unserer Vorschulkinder: 1x/Woche treffen sich die Vorschulkinder für eine Stunde zum Spielen, Basteln, Erzählen und Planen und üben sich damit in Fähigkeiten wie Konzentration, Selbstorganisation, Teamarbeit, Feinmotorik, Selbständigkeit und demokratischen Fertigkeiten. Sie organisieren gemeinsam mit einer pädagogischen Fachkraft Ausflüge in den Sozialraum (Polizei, Feuerwehr) sowie den einen ganz großen Vorschulausflug und die große Theater- und Musikaufführung auf dem Sommerfest. Sie feiern eine Schulranzenparty und ein Schlaffest. Auch mit den Kindern wird immer wieder über die Schule gesprochen. Kurz vor den Sommerferien begleiten wir unsere Vorschulkinder zu einer “Schnupperstunde” in die Schule, wo sie an einer Unterrichtsstunde der ersten Klasse teilnehmen dürfen.
10.Kooperationen
Für uns ist die Arbeit in und mit der „Öffentlichkeit“ ein wichtiger Aspekt, um motiviert und engagiert das Profil unserer Kita nach außen zu tragen. Informationen über unsere Arbeit sind an dem Wohl der Kinder und ihrer Eltern orientiert. Wir stellen dadurch eine Transparenz der Aufgaben, Schwerpunkte, Ziele und Ansprüche unserer Arbeit her. Daraus resultiert ein vertrauensvolles Verhältnis zur Öffentlichkeit.
Wir sind offen für Gespräche mit Eltern, Lehrern, Schulleitern, LeiterInnen anderer Einrichtungen, Therapeuten etc…
Wir kooperieren mit:
Schulen
Stadtverwaltung
Kreis Stormarn
Kinderärzten
Logopäden
Ergotherapeuten
Physiotherapeuten
Heilpädagogen
anderen Kindertagesstätten
Übungsleiter/in Sportprävention
Seniorenwohnheim
Ausbildungsschulen
Netzwerken im Sozialraum (z.B. „Frühe Hilfen Stormarn“)
Familienzentren
11. Verfahren….
11.1. ….zur Qualitätsentwicklung und -sicherung
Das Team und die Geschäftsführung besuchen regelmäßig Fortbildungen in den verschiedensten Bereichen. Unsere Team-Mitarbeiterinnen haben zusätzliche Schwerpunkte ausgebildet, wie beispielsweise Sprachbildung, Rhythmik, Musik oder Naturpädagogik. Diese Vielfalt kommt direkt der Förderung der von uns betreuten Kinder zu Gute. Teamsitzungen finden 14-tägig statt, Supervisionen werden für das Team angeboten.
Für interessierte Eltern stehen ein Infoblatt, eine Willkommensbroschüre und diese Konzeption zur Verfügung.
Der Prozess der Qualitätsentwicklung und –Sicherung erfolgt durch das Qualitätsverfahren KiQuiP des paritätischen Wohlfahrtsverbandes und wird u.a. mithilfe des „Nationalen Kriterienkatalogs“ (Tietze, Viernickel 2003) gestaltet, dessen Checklisten verschiedenster Qualitätsfaktoren der Evaluation dienen. An jeweils 2 Tagen im Jahr werden Zielvereinbarungen hinsichtlich verschiedener Qualitätskriterien mit einer externen pädagogischen Fachberatung erarbeitet.
Die Qualitätsbeauftragte nimmt in regelmäßigen Abständen an den vom Paritätischen Wohlfahrtsverband angebotenen Fortbildungsmodulen zur Weiterentwicklung der Qualität in unserer Kita teil.
Die Eltern sind ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung: durch konstruktive Kritik, Anregungen und den intensiven Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen lebt unsere Einrichtung und ist in ständiger Weiterentwicklung.
Pädagogische Themen im Tagesablauf werden im Qualitätsordner ausführlich beschrieben und fortlaufend ergänzt: z.B.
Essen
Schlafen
Sauberkeitserziehung
Vorschularbeit
Malen und Matschen
Feste
Begegnung Krippe – KIGA
Übergang Krippe – KIGA
Übergang KIGA-Schule
Eingewöhnung
Beobachtung und Dokumentationsverfahren
Portfolio
Partizipation
Sexualpädagogisches Konzept
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung
…
11.2. …zur Kindeswohlgefährdung
Das Sozialgesetzbuch sieht nach § 8a SGB VIII für jede Kindertagesstätte vor, ein Verfahren festzulegen, das bei ersten Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung eingeschlagen wird.
Auch für unsere Einrichtung wurde im Rahmen der Konzeptionsentwicklung und Qualitätssicherung ein solches Verfahren festgelegt (siehe Anhang 1).
11.3. …zum Beschwerdemanagement
Eltern, Kinder, pädagogische und sonstige Fachkräfte haben das Recht und die Möglichkeit, sich mit Hinweisen, konstruktiver Kritik, Anregungen und Ideen an die pädagogischen Fachkräfte, an die Leitung und an den Träger der Einrichtung zu wenden.
Anhang 2a gibt Auskunft über die Organisation unseres Beschwerdemanagements.
Die speziell entwickelten Vordrucke zur Beschwerdedokumentation sind ebenfalls angehängt (Anhang 2b)
12. Sexualpädagogisches Konzept
„Sexualität ist ein zentraler Bestandteil kindlicher Identität – und somit ein wesentlicher Kernbereich der Persönlichkeit. Sexualität umfasst sowohl biologische als auch psychosoziale und emotionale Aspekte. Das Kindergartenalter wird oft auch als „kleine Pubertät“ bezeichnet.
Mädchen und Jungen begeben sich in dieser Zeit voll Lust und Neugier auf Entdeckungsreisen, um Ihren Körper umfassend kennenzulernen. Sexualität im Kindergartenalter zeigt sich in den unterschiedlichsten Facetten: direkt oder indirekt, fragend oder provozierend.“ (Erfolgreich starten, Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig Holstein)
Konkret zeigt es sich im KITA-Alltag an folgenden Verhaltensweisen:
- Kinderfreundschaften
- Frühkindliche Selbstbefriedigung
- Sexuelle Rollenspiele
- Körperscham
- Fragen zur Sexualität
- Sexuelles Vokabular
„ Das Experimentieren mit dem eigenen Körper ermöglicht die Entwicklung einer Ich-Identität. Das Wissen um die eigene Körperlichkeit macht Jungen und Mädchen stark, auch gegenüber sexuellen Grenzverletzungen. Sie lernen dabei ihre eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen kennen, ebenso wie die der anderen. Eng damit verbunden ist die Entwicklung des Geschlechterbewusstseins.“
Aufklärung und Sexualerziehung gehören zu den Bildungsthemen einer Kindertagesstätte.
(Erfolgreich starten, Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig Holstein)
Die KITA Luftballon e.V. ist ein Ort, in dem sich alle Mädchen und Jungen sicher und wohl fühlen sollen.
Die Lebenswirklichkeit der Kinder in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen ist für die Mitarbeiterinnen der KITA Luftballon eine Selbstverständlichkeit. Daher nehmen wir situative Anlässe für Spiel-und Lernprozesse auf.
Die Kinder bekommen bei uns die Gelegenheit:
- Durch Angebote mit Materialien wie Rasierschaum, Matsche, Bohnenbäder wichtige Körpererfahrungen zu machen und den eigenen Körper kennenzulernen.
- Altersgerechte Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, geeignete Bücher anzuschauen und miteinander und den ErzieherInnen ins Gespräch zu kommen und dadurch eine angemessene Sprache für diese Themen zu entwickeln.
- Durch Rollenspiele, wie z.B. „Vater-, Mutter-, Kind“, „das Baby kommt“, „Doktorspiele“ wichtige Situationen nachzuspielen. Dabei kommen sie auch ihren Bedürfnissen nach körperlicher Nähe, Zuwendung und Zärtlichkeit nach.
- Sich nach Absprache mit den ErzieherInnen im Innen- und Außenbereich auszuziehen.
Die Erzieherinnen schaffen dafür einen geschützten Rahmen, bei dem sie das Schamgefühl jedes Einzelnen im Blick haben. Sie begleiten die Situationen eng und achten auf die Einhaltung der Regeln.
Einbeziehung der Eltern in unsere pädagogische Arbeit und den Umgang mit unserem sexualpädagogischen Konzept
Für Kinder und Eltern ist die KITA ein Ort des Vertrauens und des Wohlfühlens. Daher ist es den pädagogischen MitarbeiterInnen wichtig, mit den Eltern einen offenen Umgang zu pflegen. Eltern haben unterschiedliche Erziehungsstile, Werte, Einstellungen und Sichtweisen.
Wir nehmen die Eltern als Experten für ihre Kinder ernst.
Auf entsprechenden Themenabenden mit Referenten, in Tür- und Angelgesprächen und frei verabredeten Gesprächsterminen möchten wir über die kindliche Sexualität mit den Eltern ins Gespräch kommen, sie für die Bedürfnisse ihrer Kinder sensibilisieren und ihnen einen sicheren Umgang mit diesem Thema vermitteln. So werden Eltern und pädagogisches Personal befähigt, unbefangen mit den Kindern über Sexualität zu sprechen, Bedürfnisse und Grenzen zu achten.
Das pädagogische Personal nimmt an Fortbildungen und Supervision zu diesem Thema teil.